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Trauerkleidung

Informationen, Hinweise & Tipps zum Outfit bei einer Beerdigung

Dresscode, Outfits & passende Kleidung zur Beerdigung

Die Trauerkleidung bei einer Beerdigung hat hohe Symbolkraft. Ein unpassendes Erscheinungs­bild durch falsche Kleidung kann als mangelnder Respekt verstanden werden und die Angehörigen in ihrer Trauer verletzen.

Dabei gilt nicht der gleiche Dresscode für alle Beerdigungen. Wie Sie sich richtig kleiden für eine Trauerfeier und Bestattung hängt vom kulturellen und religiösen Kontext, aber auch dem persönlichen Wunsch des Verstorbenen und der engsten Angehörigen ab.

So kann eine in den Vereinsfarben gekleidete Trauergemeinde von einem Vereinsmitglied vielleicht auf besondere Art Abschied nehmen wollen, während anderen die Einhaltung einer konventionellen Kleider­ordnung sehr wichtig ist.

Sie finden im folgenden Hinweise zum Dresscode bei einer traditionellen Beerdigung, Tipps fürs passende Outfit und weitere Informationen zum Thema Beerdigung und Kleidung, damit Sie in jedem Fall angemessen gekleidet sind.

Knigge/Dresscode Beerdigung

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Jonathan Lösel - Vorsitzender Deutscher Knigge-Rat

Jonathan Lösel
Vorsitzender Deutscher Knigge-Rat

Der Deutsche Knigge-Rat zum Thema Farbwahl:

Farben haben Symbol­wirkung. Dunkelbraun ist zwar besser als Pink - aber als Trauer­farbe keine gute Wahl. Nach Möglichkeit sollte man immer Schwarz wählen. Schwarz steht symbolisch für Trauer und vereint optisch die Trauer­gemeinde.

Falls man keine rein schwarze Kleidung besitzt, sollte man zumindest versuchen in der Farb­familie zu bleiben und besser Dunkel­grau oder Anthrazit statt Braun wählen.

Die Experten für Umgangsformen und Etiquette:

Der Deutsche Knigge-Rat setzt sich seit 15 Jahren visionär, praktisch, ideell und kontrovers mit neuen Trends, Ideen und Frage­stellungen auseinander und entwickelt einheitliche Empfehlungen für ein breites Publikum im deutsch­sprachigen Raum.

Das Kernthema des Experten­gremiums ist die Renaissance von Werten in Verbindung mit zeitgemäßen Umgangs­formen und deren Umsetzung im Alltag - wie zum Beispiel auch die Frage "Was trägt man zu einer Beerdigung?"


Auf einen Blick - Darauf sollten Sie beim Dresscode grundsätzlich achten

Auch wenn sich in vielen Bereichen des Lebens die gesellschaftlichen Regeln und Vorschriften zur Kleider­ordnung immer weiter lockern, erfüllt ein Dresscode gerade bei Beerdigungen wichtige Funktionen und sollte daher unbedingt beachtet werden.

Oberstes Ziel sollte es sein, mit einem angemessenen Erscheinungs­bild dem Verstorbenen Respekt und die letzte Ehre zu erweisen und die Gefühle der engsten Angehörigen nicht zu verletzen.

Werden keine anderslautenden Wünsche geäußert, dann ist es für die Trauer­gesellschaft in Deutschland üblich, bei der Beerdigungs­zeremonie schwarze oder zumindest sehr dunkle, unauffällige, eher konservative Kleidung zu tragen.

Die Grundregel bei der Farbwahl der Kleidung für eine Trauer­feierlichkeit lautet dabei: Je näher man der verstorbenen Person vom Verwandt­schafts­verhältnis steht, desto sorgfältiger sollte die Kleiderwahl sein und auf die Farbe Schwarz für die Trauerkleidung geachtet werden. Bei Männern bezieht dies auch die Krawatte mit ein.

Gut zu Wissen: Werden im Vorfeld einer Bestattung bestimmte von der Norm abweichende Wünsche zur Kleiderwahl kommuniziert oder von den Angehörigen der ausdrückliche Wunsch geäußert, auf klassische Trauerkleidung zu verzichten, sollten Sie dies in jedem Fall respektieren und auf eine konventionelle Kleiderordnung verzichten.


Kleiderordnung & Kleider­vorschriften für Beerdigung und Trauerfeier

Die angemessene Kleidung für eine traditionelle, konventionelle Beerdigung und Trauerfeier in Deutschland ist dezent und dunkel, schick, aber nicht zu schick. Es geht um elegante Zurückhaltung und nicht um Selbst­darstellung.

  • Dunkle Farben wählen, am besten Schwarz
    Trauer­kleidung sollte möglichst schwarz sein, in jedem Fall aber sehr dunkel und gedeckt, womit das mögliche Farbspektrum auch dunkelviolette und anthrazitfarbene Töne umfasst. Brauntöne wie kastanienbraun oder dunkelbraun werden zwar verbreitet als akzeptabel gesehen, sind aber laut Knigge ungeeignet, weil sie nicht ins Schwarze Farbschema passen. Schuhe, Strümpfe und Krawatte sollten schwarz sein.
  • Außer weißem Hemd/ Bluse keine helle Farben
    Helle Farben und die Primärfarben Rot, Blau und Gelb sind unbedingt zu vermeiden, und sollten im Outfit auch nicht als unauffällige Streifen oder Blusenfarbe vorkommen. Einzige Ausnahme zum dunklen Outfit ist als Kontrast das weiße Hemd bzw. die weiße Bluse - laut Knigge sogar ein Muss.
  • Einfarbig statt Muster
    Trauer­kleidung sollte einfarbig und nicht gemustert sein. Verschiedene dunkle Töne können jedoch kombiniert werden. Auffällige Muster, Ornamente oder Aufdrucke sind zu vermeiden.
  • So wenig wie möglich nackte Haut
    Kurze Hosen, sehr kurze Röcke und kurzärmlige Oberteile sind nicht angebracht. Unter Röcken sollte man eine getönte Strumpfhose tragen, bei einem ärmellosen schwarzen Kleid sind die Schultern zu bedecken.
  • Schlichte Eleganz
    Understatement ist besser als overdressed zu sein. Das Erscheinungsbild sollte unauffällig ele­gant und feierlich sein. Basecaps, Flipflops, Cowboystiefel oder schriller Schmuck sind unangebracht.

Alternativen zu Anzug & Kostüm

Schwarzer Anzug oder Kostüm sind bei Trauerfeiern erste Wahl. Gerade Jugendliche und junge Erwachsene besitzen aber selten einen schwarzen Anzug bzw. ein dunkles Kostüm oder Hosenanzug.

Es soll niemand einer Bestattung fernbleiben müssen, nur weil er keinen schwarzen Anzug hat.

Deshalb können gemäß Deutsche Knigge-Rat je nach Ausstattung des eigenen Kleiderschranks und finanziellen Mitteln selbstverständlich auch alternative Outfits und Kleidungs­stücke getragen werden:

  • Schlichte schwarze Hose, langer Rock oder auch schwarze Stoffhose oder Jeans
  • Schwarze oder sehr dunkle langärmlige Bluse, Hemd bzw. schlichtes, schwarzes Oberteil
  • Schwarze Socken und schwarze Schuhe, wobei statt Abendschuhen gerade Teenager auch Sneaker wie Converse anziehen können, solange sie möglichst schwarz sind.

TIPP: Taschentuch nicht vergessen - Bei aller Sorgfalt für die passende Kleidung und die vielen Details, die Hinterbliebene im Trauerfall und bei der Teilnahme an einer Bestattungsfeier beachten müssen, wird oft ein wesentliches, ganz privates Accessoire für den persönlichen Schmerz der Abschiedsnahme vergessen: Sorgen Sie dafür, dass Sie ein Taschentuch griffbereit haben.


Beerdigungskleidung für Männer, Frauen und Kinder

Beerdigung Kleidung für die Frau

Nach dem allgemeinen Dresscode für traditionelle Begräbnis­feiern tragen Frauen ein schwarzes oder dunkles Kostüm mit Hose oder knielangem Rock und gegebenenfalls weißer Bluse unter der Jacke. Alternativ geht auch ein langärmeliges, hochgeschlossenes Kleid oder auch ein Hosenanzug. Unter Röcken wird eine dunkle Feinstrumpfhose getragen. Miniröcke, Cocktailkleider und Kleidung mit weitem Ausschnitt und tiefem Dekolleté sind ungeeignet.

Bei Frauen, die der verstorbenen Person nicht so nahe stehen, kann ein schwarzes Kleid durch ein Tuch ergänzt werden um das Erscheinungs­bild etwas aufzuhellen.

  • Schmuck bei der Beerdigung
    Wer beim Trauer­gottesdienst, Beisetzung oder Leichenschmaus Schmuck tragen will, sollte eher klassischen, dezenten Schmuck wie eine Perlenkette und Ohrstecker wählen und keinen auffälligen, bunten Modeschmuck. Wie auch für die Beerdigung Kleidung gilt es beim Tragen von Schmuck, sich durch sein Erscheinungsbild nicht unnötig in den Vordergrund zu drängen. Ein Verzicht auf Schmuck kann auch ein Statement sein und das Outfit insgesamt dunkler und angemessener erscheinen lassen.
  • Passende Schuhe
    Die Schuhe sollten dem formellen Anlass entsprechen. Geeignet sind schwarze, dunkelblaue oder auch dunkelgraue Abendschuhe oder Ballerinas. Unabhängig vom Wetter wird bei Bestattung und Trauerfeier viel gestanden und auch gelaufen. Wichtig ist daher, dass die Schuhe bequem sind. Hochhackige Schuhe und Absatzschuhe sind vor allem bei Regen auf dem Friedhof und der Grablege weniger geeignet.
  • Frisur & Make-Up
    Auch für Make Up und Frisur gelten bei Beerdigungen "Weniger ist Mehr". Ein unauffälliges Tages Make Up mit leichter Grundierung, dezentem Lidschatten und Lidstrich und ein Lippenstift in Nude ist angemessen, ein auffälliges, knalliges Abend Make Up nicht. Achten Sie darauf, wasserfeste Mascara zu verwenden.

Damen Outfit bei Beerdigung im Sommer und bei Hitze

Im Gegensatz zu Herren haben Damen bei der Wahl der Trauerkleidung im Sommer etwas mehr Optionen und können ihre Kleidung bei einer Beisetzung in großer Hitze etwas leichter anpassen. Eine Bluse mit 3/4 Arm ist im Sommer noch angemessen und eine dünne, dunkle Feinstrumpfhose mit Ballerinas ist auch bei Hitze noch angenehm zu tragen. Unangemessen ist für Frauen jedoch auch im Sommer bei einer Trauerfeier das Zeigen von zu viel Haut wie unbedeckte Schultern, tiefe Dekolletés oder nackte Beine mit hochgeschlitzten, sehr kurzen Röcken.


Beerdigung Kleidung für den Mann

Bei der Trauerkleidung für Herren gelten vergleichsweise strikte Regeln. Männer tragen als Kleidung zur Beerdigung in der Regel einen schwarzen oder dunklen Anzug und ein weißes oder zur Not auch dunkles Oberhemd. Werden Accessoires wie eine Reversnadel oder Manschettenknöpfe gewählt, sollten diese hochwertig, dezent und klassisch gehalten sein. Hinzu kommen schwarze Strümpfe ohne Muster und ohne Aufdruck sowie schwarze Anzugschuhe. Legere Outfits wie Jeans und Freizeitschuhe sind beim Mann im Trauerfall nicht angemessen.

  • Krawatte & Fliege - Ein Muss?
    Findet die Beerdigung in einem konservativen, traditionellen Kontext statt, und steht in der Einladung "um angemessene Bekleidung wird gebeten", dann ist die Krawatte für den Mann ein Muss. Krawatte oder Fliege sollten durchgängig schwarz sein oder mit zeitlosem, klassischen Muster wie Collegestreifen in gedeckten Farben.
  • Kopfbedeckung
    Auch wenn laut Knigge eine Kopfbedeckung (mit Schleier) den weiblichen Angehörigen vorbehalten ist, tragen Männer vor allem im Winter und in bestimmten konservativen Kreisen gerne einen Hut zur Beerdigung. Wie auch beim Kirchgang nehmen Männer bei der Beerdigungszeremonie ihre Kopfbedeckung jedoch ab.

Trauerkleidung Herren bei Beerdigung im Sommer & bei Hitze

Bei einer Beisetzung im Sommer und bei großer Hitze gilt für Herren im Grunde weiterhin der gleiche Dresscode. Wählen Sie einen Ganzjahres Anzug, der auch bei höheren Temperaturen noch angenehm zu tragen ist.

Anstelle des warmen Sakkos kann eine Anzugshose auch mit einer Weste kombiniert werden. Als Alternative zur klassischen Anzugshose bieten sich für die Trauerfeier im Sommer für Männer auch schwarze Chinos an.

Tragen Sie jedoch auch bei Hitze immer Strümpfe, gegebenenfalls dünne Seidenstrümpfe. Sandalen oder FlipFlops sind No-Gos.


So kleiden Sie Kinder für eine Beerdigung

Bei der Trauerkleidung für Kinder gelten nicht ganz so strenge Regeln wie für die Erwachsenen, aber auch kleinere Jungen und Mädchen sollten dem Anlass entsprechend angemessen gekleidet sein.

Wenn es nicht dem ausdrücklichen Wunsch des Verstorbenen oder enger Angehöriger entspricht, verzichten Sie lieber auf knallige Farben, auffällige Muster und Aufdrucke mit lustigen Motiven. Sonst könnte Ihr Kind in der Trauergesellschaft negativ hervorstechen und die Abschiednahme stören.

In der Regel ist eine dezente, saubere, dunkle Alltagskleidung ausreichend.

Achten Sie darauf, dass sich das Kind in seiner Kleidung wohl fühlt. Größeren Kindern kann man im Vorfeld die Funktion der Trauer­kleidung erklären und dann gemeinsam etwas passendes heraussuchen.

Jonathan Lösel vom Deutschen Knigge-Rat zum Thema Smartphone:

Ein klingelndes Smartphone und Fotos knipsen geht gar nicht.

Schalten Sie als Zeichen der Wert­schätzung gegenüber der verstorbenen Person und der Trauergemeinde Ihre mobilen Endgeräte während der gesamten Trauer­feierlich­keiten aus oder nehmen diese besser gar nicht mit.


Wetter beachten - Trauerkleidung bei Regen, Sturm & Schnee

Richtige Trauerkleidung nach Witterung

Planen Sie voraus und berück­sichtigen Sie auch schlechtes Wetter für Ihr Beerdigung Outfit. Wenn es regnet oder schneit, wollen Sie sich während der Grablege mit einem Regenschirm und entsprechend warmem oder regendichten Mantel schützen. Nichts ist unpassender als der kurzfristig aus dem Kofferraum geholte pinke Regenschirm mit Disney-Aufdruck oder rote Regenmantel.

Für Regenschirm, Regenmantel, Wintermantel, Stiefel und Handtasche gelten entsprechend die gleichen Hinweise wie für die Trauerkleidung: Dezente, dunkle Farben und keine auffälligen Muster.

TIPP: Haben Sie keinen schwarzen oder dunkelgrauen Regenschirm oder Regenmantel, leihen Sie sich einen im Freundeskreis oder bei Nachbarn.


Totenhemd & Sterbetalar - Totenkleidung für den Verstorbenen

Der Leichnam eines Verstorbenen wird in Deutschland nicht unbekleidet beerdigt oder eingeäschert, sondern ist immer in Textilien gehüllt. Die Toten­kleidung kann dabei entweder ein spezielles Sterbe- oder Totenhemd sein, aber auch eigene, persönliche Kleidung des Toten, die von den Angehörigen zur Verfügung gestellt wird.

Es gibt jedenfalls keine Vorschriften oder Gesetze, was genau ein Verstorbener bei der Beerdigung an Kleidung zu tragen hat. Jede Region, aber auch Familie kann hierzu eigene Traditionen oder Herangehensweisen haben.

  • Persönliche Kleidung des Verstorbenen
    Die liebevolle Auswahl der Toten­kleidung kann für Angehörige wichtiger Teil des Abschied­nehmens und der Totenfürsorge sein. Neben persönlichen, ausgewählten Kleidungs­stücken können auch Schmuck oder besondere Abzeichen dem verstorbenen Menschen angelegt werden. Oder der Angehörige wird in seinem besten Gewand bestattet - früher waren das oft der Hochzeits­anzug oder das Hochzeitskleid.
  • Totenhemd/ Sterbetalar
    Einen Sterbetalar kann man direkt beim Bestatter erwerben oder im Internet kaufen. Es gibt auch die Tradition, das Totenhemd selbst zu nähen. Während bei Beerdigungen schwarz getragen wird, ist das Totenhemd in der Regel weiß. Sterbehemden haben auch praktische Vorteile: So erleichtert ein Talar oder Totenhemd bei einer Feuer­bestattung die obligatorische zweite Leichenschau. Ein Bestatter kann daher die Einkleidung in ein Totenhemd der eigenen Kleidung des Verstorbenen vorziehen oder eine Umkleidung vornehmen wollen.

Hinweis zur Totenkleidung

Werden zur Bekleidung des Verstorbenen eigene Kleider verwendet, ist auf das Material zu achten.

Bestimmte Kunstfasern oder Stoffe könnten bei der Einäscherung oder Beerdigung im Erdgrab zu hohe Schad­stoff­emissionen produzieren oder sind nur schwer abbaubar.

Sie könnten daher von Krematorien oder Friedhöfen als Toten­kleidung nicht akzeptiert werden.


Kurze Übersicht: Trauerbekleidung nach Religion

Traditionen und Vorstellungen zur angemessenen Trauerkleidung unterscheiden sich erheblich innerhalb verschiedener Kulturen, Religionen und Länder und entwickeln sich zudem stetig weiter. Beerdigungen sind für alle Beteiligten eine emotionale Angelegenheit, bei denen der Respekt vor dem Verstorbenen und den Angehörigen an erster Stelle steht. Sind Sie sich unsicher zum Dresscode, ist es immer sinnvoll bei einem Angehörigen diskret nachzufragen.

Die folgenden Ausführungen sind als allgemeiner Überblick zu verstehen und sind weder abschließend noch vollständig.


Hinweis: Religiöser Glaube und Wünsche des Verstorbenen

Angemessene Trauerkleidung

Bezüglich ange­messener Trauer­kleidung sollten Sie im Zweifel dezent einen Familien­angehörigen fragen, um einen unbeabsichtigten Faux-pas zu vermeiden.

Gerade bei religiösen Zeremonien kann je nach Glaubens­richtung eine bestimmte Kleiderordnung gelten. Der religiöse Glaube des Verstorbenen sollte unbedingt beachtet und respektiert werden.

Grundsätzlich sollten alle Wünsche zur Trauer­kleidung, so ungewöhnlich sie auch erscheinen mögen, aus Respekt vor dem Verstorbenen und seinen engsten Verwandten erfüllt werden.

Vielleicht äußerte der Verstorbene vor seinem Tod einen Kleidungs­wunsch in seiner Bestattungs­verfügung oder gehörte einer besonderen Personen­gruppe an.

So ist in Studenten­verbindungen Couleurtragen bei Beerdigungen eines Bundes­bruders angebracht, während bei einem Feuerwehrmann die Kollegen gegebenenfalls in Uniform erscheinen. Bei der Beerdigung eines aktiven Vereins­mitglieds tragen vielleicht alle Vereins­kameraden und Mannschafts­kollegen ein Mannschafts­trikot oder die Vereins­farben zu Ehren des Verstorbenen.


Häufige Fragen

Handelt es sich um ein konventionelles Begräbnis, dann ist es in Deutschland üblich schwarz zu tragen. Alternativ können auch dunkle, gedeckte Farben wie dunkelblau, anthrazit oder dunkelviolett getragen werden. Die Kleidung zur Beerdigung sollte einfarbig sein, also auch keine hellen Streifen enthalten. Einzige Ausnahme ist eine weiße Bluse bzw. Oberhemd unter dem dunklen Kostüm oder Anzug.
Je nach religiösem oder kulturellem Kontext, aber auch im Falle besonderer Wünsche des Verstorbenen werden bei Beerdigungen aber auch andere Farben oder weiß getragen.
Frauen haben einen etwas größeren Spielraum als Männer, was die Kleidung für eine Beerdigung betrifft. Der Stil sollte feierlich, aber insgesamt unaufdringlich und zurückhaltend sein und mit möglichst wenig nackter Haut. Kostüme mit knielangem Rock mit Fein­strumpfhose oder Hosenanzüge, hoch­geschlossene Blusen und flache Abendschuhe oder Ballerinas in schwarz oder in sehr dunklen Farben wie dunkelblau oder dunkelgrau sind für traditionelle Begräbnis­feiern besonders geeignet. Auch Accessoires, Make Up und Frisur sollten dezent und klassisch sein.
In Europa geht die Tradition, als Zeichen der Trauer schwarze Kleidung zu tragen, mindestens zurück bis ins Römische Reich. Auch im Mittelalter und der Renaissance war schwarze Trauer­kleidung verbreitet, und bis in die Neuzeit trugen Witwen oft für den Rest ihres Lebens oder zumindest für eine festgelegte Trauer­zeit schwarz. Der Trend hin zu schwarz als Trauerfarbe verfestigte sich mit der aufkommenden Mode des weißen Brautkleids. Heute ist schwarz deshalb die übliche Trauerfarbe.
Allerdings war unter den mittel­alterlichen Königinnen die Farbe tiefster Trauer nicht schwarz sondern weiß, so auch heute noch z.B. in der nieder­ländischen Königsfamilie. Auch Buddhisten, Hinduisten und viele Muslime trauern in weiß. In welcher Farbe getrauert wird, hängt somit vom kulturellen und religiösen Kontext ab.
Für Jugendliche gilt in der Regel der gleiche Dresscode wie auch für Erwachsene - formelle, aber unaufdringliche und zurückhaltende Kleidung in schwarz oder dunklen, gedeckten Farben. Statt Anzug und Kostüm können Teenager auch eine schlichte schwarze Hose, notfalls auch eine schwarze Jeans, kombiniert mit einer schwarzen, langärmligen Bluse bzw. einem dunklen Hemd tragen, mit schwarzen Socken und schwarzen Schuhen.
Bei einer traditionellen, konservativen Beerdigungs­zeremonie tragen Frauen in der Regel ein schwarzes oder dunkles Kostüm/ Hosenanzug und Männer einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd. Niemand soll jedoch einer Beerdigung fernbleiben müssen, nur weil er keine konventionelle Trauer­kleidung hat.
Auch der Deutsche Knigge-Rat befürwortet daher, dass man jemandem auch in einer schwarzen Jeans die letzte Ehre erweisen darf, je nach dem wie der eigene Kleider­schrank ausgestattet ist und wie die finanziellen Mittel sind.