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Beerdigung

Ablauf, Organisation, Kosten und alles was Sie wissen müssen

Beerdigung - Alles zum Thema Beisetzung und Bestattung

Das Thema Tod und Beerdigung ist heute weitgehend aus dem Alltag verdrängt. Trotzdem wird jeder im Laufe des Lebens einmal mit einem Sterbefall konfrontiert sein und konkrete Fragen zum Ablauf einer Beerdigung, Planung, angemessenem Verhalten oder auch möglichen Bestattungs­arten haben.

Sei es, um die Beerdigung eines nahen Angehörigen zu organisieren, sei es als Gast auf einer Trauerfeier oder sei es im Rahmen der Bestattungs­vorsorge, wenn es darum geht, die eigene Beerdigung zu planen.

Dabei ergeben sich viele Fragen: Braucht man unbedingt einen Bestatter zur Beerdigung? Finden Beerdigungen immer auf dem Friedhof statt? Was ist mit Beerdigungen ohne Pfarrer?

Sie finden hier ausführliche Hinweise und Tipps rund ums Thema Beerdigung - von der organisatorischen und zeitlichen Abwicklung, über die Planung von Trauerfeier und Leichenschmaus, zu den verschiedenen Beerdigungs­formen bis zu den Rechten und Pflichten im Todesfall und die individuelle Vorsorge.

Schritt für Schritt: Ablauf einer Beerdigung

Beerdigung

Bei einer Beerdigung werden die sterblichen Überreste eines Verstorbenen an ihrem letzten Ruheort beigesetzt. In welcher Form dies genau stattfindet hängt vom religiösen und kulturellen Kontext, der gewählten Bestattungsart, dem Beisetzungsort sowie Art und Umfang von Trauerfeier und Abschieds­nahme ab.

Im folgenden steht die eher christlich geprägte Beerdigung im Fokus. Bei der Beerdigung von Verstorbenen anderer Religionen können Bräu­che, Abläufe und Rituale deutlich anders aussehen. Sind Sie zu einer Trauerfeier anderer Glaubens­richtungen zum Beispiel bei Muslimen, Juden oder Hindus eingeladen, erkundigen Sie sich im Vorfeld zu allen Details und respektieren Sie abweichende Vorgaben und Verhaltens­regeln.

Ablauf einer christlich geprägten Beerdigung

In Deutschland folgt die Mehrheit der Beerdigungen christlich geprägten Ritualen und Abläufen. Was den Ablauf und das Verhalten als Trauergast betrifft, gibt es dabei bei evangelischen und katholischen Beerdigungen kaum Unterschiede. Sowohl evangelische als auch römisch-katholische Beerdigungen können als Feuer­bestattung oder Erd­bestattung durchgeführt werden.

Bei der Feuer­bestattung kann die Trauerfeier vor der Einäscherung am Sarg oder nach der Einäscherung an der Urne stattfinden.

In der Regel beginnt die Feier in der Kapelle oder Friedhofs­halle vor dem aufgebahrten Sarg/ Urne, meist mit einem musikalischen Vorspiel. Die vom Pfarrer und eventuell einem engen Familien­mitglied vorgetragenen Begrüßung, Ansprachen, Gebete, Nachrufe und Lesung während dem Trauer­gottesdienst wechseln sich mit musikalischen Stücken ab. Ob die Gemeinde singt oder nicht, und welche Art Musik von welchen Instrumenten gespielt wird, hängt von den Wünschen des Verstorbenen und der Familie ab.

Bevor der Sarg bzw. Urne dann in einem Trauerzug zur Grabstelle getragen wird, erfolgt die Segnung. Im Trauerzug folgen zunächst die engsten Angehörigen, danach die anderen Gäste.

An der Grabstelle wird das Grab gesegnet und der Verstorbene in die Erde hinabgelassen. Die Hinter­bliebenen stellen sich der Reihe nach vor das Grab, um Abschied zu nehmen und Blumen, Blüten­blätter oder kleine Sträuße oder auch eine Schaufel Erde auf den Sarg zu werfen. Auch hier gilt: die engste Familie kommt zuerst. Am Schluss wird das Grab geschlossen und der Blumenschmuck auf das Grab gelegt.

Ablauf Trauerzeremonie

  • Musikalisches Vorspiel
  • Begrüßung, Gebet, Ansprache
  • Musik (Orgel, Geige, Musikgruppe)
  • Nachrufe, Lebenslauf, Lesung
  • Ansprache, Schlußgebet
  • Musik (Orgel, Geige, Musikgruppe)
  • Segen am Sarg/ Urne
  • Auszug, Gang zur Grabstelle
  • Aussegnung Grab, Grablegung
  • Schlußworte, Fürbitte, Segen
  • Abschiednahme
  • Grabschließung, Blumenauflage

Beerdigung ohne Pfarrer?

Ein christlicher Trauer­gottesdienst wird immer von einem Pfarrer oder einer Pastorin geleitet, da nur sie den Segen sprechen können. Pfarrer oder Pastorin werden bei der Gestaltung oft durch Freunde oder Angehörige unterstützt. Durch ausgewählte Musik und entsprechende Redebeiträge kann auch eine christliche Zeremonie so individuell und einzigartig wie der Verstorbene und seine Angehörigen gestaltet sein. Hat der Verstorbene keiner Religion angehört, dann kann eine Beerdigung auch ohne kirchlichen Beistand erfolgen und statt eines Pfarrers ein unabhängiger Prediger oder Trauerredner die Trauerfeier leiten.


Angemessenes Verhalten & Dresscode

Angemessene Trauerkleidung

Feste Abläufe, Rituale und auch Regeln zur Kleider­ordnung erfüllen wichtige Funktionen, dies gilt besonders auch für Beerdigung und Trauer­feier. Ein angemessenes, konformes Erscheinungs­bild und Verhalten vereint die Trauer­gemeinde und vermittelt Anteilnahme und Respekt vor dem Verstorbenen.

Was angemessen und angebracht ist, hängt vom religiösen Glauben, kulturellen Kontext aber auch den Wünschen der engsten Angehörigen oder des Verstorbenen ab. Im Zweifel sollten Sie nachfragen, um einen unbeabsichtigten Faux-pas zu vermeiden. Aus Respekt vor dem Verstorbenen und seinen engsten Verwandten stehen deren Wünsche und Vorstellungen an erster Stelle und sollten möglichst erfüllt werden.

Dresscode - Welche Kleidung bei Beerdigung?

Werden keine anderslautenden Wünsche geäußert, dann ist es in Deutschland üblich, bei Beerdigungen schwarze oder zumindest sehr dunkle, unauffällige, eher konservative Kleidung zu tragen.

Frauen tragen traditionell ein schwarzes oder dunkles Kostüm mit Hose oder knielangem Rock und gegebenenfalls weißer Bluse unter der Jacke. Alternativ geht auch ein langärmeliges, hoch­geschlossenes Kleid oder auch ein Hosenanzug. Unter Röcken wird eine dunkle Fein­strumpfhose getragen.

Männer tragen zur Beerdigung in der Regel einen schwarzen oder dunklen Anzug und ein weißes oder zur Not auch dunkles Oberhemd. Werden Accessoires gewählt, sollten diese hochwertig, dezent und klassisch gehalten sein.

Ausführliche Informationen, Hinweise und Tipps zum Outfit bei einer Beerdigung sowie Hinweise für Jugendliche und wichtige DOs und DON'Ts finden Sie auf unserer Spezialseite zur Trauerkleidung

Beileids- & Kondolenzkarte

Oft ist es schwer, bei der Beerdigung die richtigen Worte zu finden. Besonders persönlich kondoliert man vorab mit einer handschriftlich verfassten Beileids- oder Kondolenzkarte. Wichtig sind individuelle Formulierungen mit persönlichem Bezug zum Verstorbenen und den Hinter­bliebenen. Neben der tiefen Anteilnahme kann man in der Beileidskarte auch Unterstützung und Hilfe anbieten. Kondolenz­karten sollte man möglichst zügig versenden, da gerade in den ersten Tagen Trost und Zuspruch wichtig sind.

Pünktlichkeit

Wenn Sie mit den lokalen Örtlich­keiten nicht vertraut sind, seien Sie mindestens eine halbe Stunde zu früh. Eine Trauer­zeremonie durch zu spätes Erscheinen zu stören oder dem Grabzug über den Friedhof hinterher zu hetzen ist respektlos.

Handy aus

Eine Selbst­verständlich­keit, die trotzdem oft vergessen wird. Stellen Sie Ihr Handy auf Flugmodus oder besser gleich komplett aus.


Beerdigung planen/ organisieren

Eine Beerdigung erfordert eine aufwändige Planung und Organisation - von der Festlegung des Beisetzungs­ortes, Termins, Versorgung des Toten, Aufbahrung und allen Details der Trauerfeier mit Blumen, Musik, Ablauf­planung und Rednern. Dabei müssen alle gesetzlichen Fristen und Pflichten beachtet und eingehalten werden und sind etliche Behörden­gänge notwendig. Auch wenn ein Bestattungs­institut theoretisch nur für die Überführung und den Transport zwingen notwendig ist und man ansonsten eine Beerdigung auch selbst organisieren könnte - ein erfahrener Bestatter ist eine wertvolle, unent­behrliche Stütze und trägt zum Gelingen eines würdevollen Abschieds bei.

1Bestatter aussuchen und beauftragen

Idealerweise gibt es bereits einen Vorsorge­vertrag. Dann sind Einzelheiten der Beerdigung bereits geregelt und die Angehörigen können sich direkt an den vom Verstorbenen ausgewählten Bestatter wenden. Ansonsten müssen die Hinter­bliebenen ein Bestattungshaus auswählen und mit der Beerdigung beauftragen. Fragen Sie Freunde und Nachbarn und holen Sie ruhig mehrere Angebote ein. Es ist auch nicht pietätlos, Beerdigungskosten zu vergleichen. Bestatter sind in der Regel rund um die Uhr zu erreichen.

Lokalen Bestatter finden

Es gibt mehr als 6.000 Bestattungs­unternehmen in Deutschland. Lassen Sie sich bei der Auswahl des passenden Bestatters genügend Zeit. Dort, wo Sie sich gut aufgehoben und beraten fühlen, die Kosten transparent und verständlich aufgezeigt bekommen und Sympathie und gegenseitiges Vertrauen herrschen sind Sie richtig. Bestatter finden

2Bestattungsart, Beisetzungsort & Grabart wählen

Grab nach Beerdigung

In Deutschland gilt Bestattungs­pflicht. Sie müssen zunächst die Bestattungsart wählen, also ob Feuer- oder Erdbestattung und dann je nach Bestattungsart den Beisetzungsort. Ein bestimmter Friedhof kann dabei selten frei gewählt werden, Anspruch auf Bestattung besteht meist nur am Wohnort.

Auf dem Friedhof selbst stehen je nach Bestattungs­art verschiedene Gräberfelder und Grabarten zur Auswahl: Erdbestattung oder Urnen­beisetzung in einem Reihen-, Doppel-, Wahlgrab oder einer Gruft, einem Kolumbarium, Urnenstelen oder Urnenwänden. Alternativ bieten immer mehr Friedhöfe auch Baumbestattungs- oder gemein­schafts­gepflegte Grabanlagen an. Bedenken Sie bei der Auswahl die Kosten für Grabpflege . Bei manchen Grabarten entfällt sie komplett, bei anderen kann die Grabpflege entsprechend aufwändig und teuer sein.

Neben dem Friedhof gibt es zudem immer mehr speziell ausgewiesene Bestattungs­wälder für die Bestattung von Urnen in der Natur. Eine weitere legale Möglichkeit in Deutschland ist die Beisetzung der Urne auf See.

Falls der Verstorbene hierzu keine Verfügung hinterlassen hat und es auch keinen Bestattungs­vorsorge­vertrag gibt, gilt dessen mutmaßlicher Wille.

3Bestattungs­termin festlegen

Beerdigungen finden in Deutschland in der Regel unter der Woche vormittags oder am frühen Nachmittag statt. In die Durchführung einer Beerdigung sind mehrere Friedhofs­mitarbeiter involviert, daher ist man hier an die Öffnungs­zeiten der örtlichen Friedhofs­verwaltung gebunden, die abends und am Wochenende meist geschlossen ist. Auch sehen manche Friedhof­satzungen für gewisse Wochentage nur Erd-, für andere nur Feuer­bestattungen vor.

Trotzdem werden vor allem städtische Friedhöfe in den letzten Jahren bei der Termin­vergabe flexibler und bieten zum Beispiel auch Termine am Abend oder am Wochenende an - meist gegen Aufpreis.

Bei der Terminierung sind vor allem aber auch die Pfarrer bzw. Trauerredner der Engpaß, da gerade Pfarrer und Pastoren am Wochenende meist ausgebucht sind. Der Beerdigungs­termin muss daher in enger Abstimmung mit dem gewählten Friedhof und dem Pfarrer ferstgelegt werden.

Viele Bestatter übernehmen gerne die Koordinierung und Vereinbarung des Bestattungs­termins.

Fristen beachten

Ein Verstorbener darf nur eine bestimmte Zeit am Sterbeort bleiben, dann muss der Leichnam von einem Bestatter zur Leichenhalle auf dem Friedhof oder zum Bestattungs­haus überführt werden.

Für die Überführung gelten strenge gesetzliche Regeln und Fristen. Auch für die Beerdigung bzw. Einäscherung sowie die Beisetzung und Aufbewahrung einer Urne gelten je nach Bundesland feste Regeln und Fristen.

§ Gut zu Wissen: Rechte und Pflichten im Sterbefall

Jedes Bundesland hat ein Bestattungs­gesetz, in dem das Bestattungs­recht gesetzlich geregelt ist. So ist dort geregelt, wer sich um die Beerdigung kümmern muss -die sogenannte Toten­fürsorge-, wer die Beerdigungs­kosten trägt, wie schnell Beerdigungen oder Einäscherungen nach einem Todesfall zu erfolgen haben und wo und wie bestattet werden muss.

So herrscht in Deutschland z.B. weitgehend Sarg- und Friedhofs­pflicht. Damit sind viele, in anderen Ländern mögliche, alternative Bestattungs­arten teilweise schwierig durchzuführen.

Beerdigung Checkliste Todesfall

Nach dem Tod eines Angehörigen stehen zahlreiche Aufgaben und Formalitäten an. Es müssen Fristen eingehalten, Behördengänge erledigt, notwendige Dokumente bereitgestellt und beantragt und die Beisetzung organisiert werden.

Wichtige Hinweise und Tipps für die ersten Stunden und Tage finden Sie in der Checkliste Todesfall


Trauerfeier - Blumen, Musik, Leichenschmaus & Co

In welchem Rahmen eine Beerdigung stattfindet hängt von vielen Faktoren ab. Neben der grundsätzlichen Frage nach Umfang und Größe der Feier sind auch die Bestattungsart und der gewünschte Beisetzungs­ort wichtige Einfluss­faktoren. Auch die Frage, ob die Trauerfeier weltlich oder religiös sein soll, spielt eine große Rolle. Respektieren und beachten Sie in jedem Fall bei der Planung mögliche Vorgaben, die der Verstorbene z.B. in einer Bestattungs­verfügung gemacht hat.

Ob religiös oder weltlich, öffentlich oder im engsten Familienkreis - den Abschied zu organisieren kostet viel Zeit und Mühe. Wichtig ist deshalb auch eine enge Abstimmung mit dem Bestatter.

Trauerfeier - Wo und mit Wem?

Die Entscheidung zur Bestattungsart und -ort, zum Zeitpunkt der Feier (vor oder nach einer Einäscherung) und ob weltlich oder religiös, gibt den Rahmen vor. Auch kann die Trauerfeier unabhängig von der Beerdigung stattfinden, entweder mit einem Begräbnis im großen Kreis und einer Trauerfeier mit den engsten Angehörigen oder umgekehrt. Die Örtlichkeiten für die Trauerfeier sollten der Größe der Trauer­gesellschaft möglichst angepasst sein. In Frage kommen Kapelle, Kirche oder Trauerhalle auf dem Friedhof, aber auch Räumlich­keiten im Bestattungs­haus. Bei einer See­bestattung kann die Trauerfeier auf Wunsch auch direkt auf dem Schiff erfolgen.

Im Fall einer öffentlichen Todesanzeige ist die Zahl der Trauergäste schwer abschätzbar. Auch dann ist jedoch eine Gästeliste hilfreich. Wichtige Angehörige und Freunde von außerhalb müssen individuell informiert werden und eine Liste hilft festzulegen, wer zum anschließenden Leichenschmaus im meist kleineren Rahmen persönlich eingeladen wird.

Stille Beisetzung

Eine Beisetzung kann auch ohne Gäste im allerengsten Familienkreis stattfinden, sei es, weil keine Trauerfeier gewünscht ist, sei es weil eine Trauerfeier bereits zur Einäscherung stattfand und die Urne dann in aller Stille beigesetzt wird.

Passende Musik

In vielen Kulturen und Religionen ist Musik ein wesentlicher Teil von Trauerzeremonien. Das gemeinsame Singen traditioneller Trauerlieder, die musikalische Begleitung der Trauerfeier durch ein Streichquartett, das Abspielen vom Band eines Lieblingsliedes des Verstorbenen, ein Trompetensolo bei der Grablege - Musik trägt in vielfältiger Weise zur Trauerbewältigung bei und ermöglicht eine besonders persönliche Art des Abschiednehmens.

Bei der Wahl der passenden Musik für eine Beerdigung gibt es eigentlich keine festen Vorgaben. Im Zentrum stehen individuelle Vorlieben und Wünsche des Verstorbenen und der Respekt vor dem Empfinden der Trauernden. So hängt es vom Budget, den Örtlichkeiten und Platzverhältnissen, persönlichen Bedürfnissen und Vorlieben und dem religiösen oder kulturellen Hintergrund ab, ob und wie Musik bei der Bestattung eine Rolle spielen soll. Eine ansprechende musikalische Untermalung trägt viel zum würdevollen Ablauf und Gelingen einer Trauerfeier bei und sollte daher sorgfältig geplant werden. Sind Sie überfordert, bitten Sie einen Angehörigen oder Freund, diesen Part zu organisieren.

Auf der Seite Trauermusik finden Sie Liedvorschläge und angemessene Trauerlieder für die Beerdigung, Hinweise zur Organisation, Tipps wie Sie am besten Live-Musiker finden und viele Informationen zum Thema Musik & Beerdigung.

Trauerrede

Die Trauerrede ist wichtiger Bestandteil einer würdigen Trauerfeier. Für eine gute Rede ist großes Einfühlungs­vermögen und viel Vorarbeit notwendig, damit die Rede gut strukturiert und individuell an den Todes­umständen und der Persönlichkeit des Verstorbenen ausgerichtet ist.

Wenn sich mehrere Redner an die Trauergäste wenden, sollten diese ihre Ansprache abstimmen, um Doppelungen und Längen zu vermeiden.

Immer häufiger richten neben Geistlichen auch professionelle Trauerredner tröstende Worte an die Trauer­gemeinde. Professionelle, geprüfte und zertifizierte Trauerredner in Ihrer Region finden Sie zum Beispiel bei der Bundesarbeits­gemeinschaft Trauerfeier e.V. (BATF)

Blumen bei der Beerdigung

Blumen für die Beerdigung

Blumenschmuck spielt bei christlich geprägten Beerdigungen eine wichtige Rolle. Blumen bilden den würdigen Rahmen für die Beisetzung, vermitteln Trost und Hoffnung und können ein letzter, liebevoller Gruß an den Verstorbenen sein. Und als Kondolenz­strauß eignen sich Blumen ganz besonders auch für die persönliche und individuelle Beileids­bekundung.

Als essenzieller Bestandteil von Beerdigungen werden Blumen äußerst vielseitig eingesetzt: als Dekoration von Trauerhalle, Kapelle oder Kirche, zur individuellen und würdevollen Verzierung von Sarg oder Urne, für den Grabwurf, zum Kondolieren sowie als Blumen­schmuck auf dem frischen Grabhügel.

Welche Größe, Farbe, Form und Sorte passend ist und inwieweit eher Kränze, Gestecke, Sträuße oder einzelne Blumen genutzt werden hängt von vielen Faktoren ab. Detaillierte Informationen und alles rund ums Thema Trauer­floristik finden Sie auf der Seite Beerdigung & Blumen

Leichenschmaus & Beerdigungs­kaffee

Das gemeinsame Essen nach der Beisetzung im engsten Familien- und Freundeskreis ist ein weitverbreitetes Trauerritual, auch wenn Leichenschmaus oder Trauerkaffee nicht eindeutig zum christlichen Brauchtum gehören. In jedem Fall können der Austausch mit engen Freunden und Verwandten, das gemeinsame Erinnern und das Beisammensein in einer persönlichen, diskreteren Atmosphäre nach der Beisetzung für die Betroffenen emotional wichtig und hilfreich sein.

Der Leichenschmaus ist eine Zusammenkunft im kleinen Kreis, bei der einfache Blechkuchen mit Kaffee oder auch belegte Brötchen und Suppe serviert werden. Nicht das Essen steht im Vordergrund, sondern die gemeinsame Trauer­bewältigung und emotionale Unterstützung der Angehörigen. Zum Leichen­schmaus erscheint man nur auf persönliche Einladung.

Es liegt an den Angehörigen, ob und in welchem Rahmen er stattfinden soll, und er kann zuhause oder in einem Lokal organisiert werden.

Leichenschmaus auf einen Blick

  • Persönliche Einladung - Zum Leichenschmaus wird persönlich eingeladen. Er findet nach Beerdigung und Trauerfeier im engsten Kreis auf Bitte der Angehörigen statt.
  • Passende Lokalität - Zuhause ist es günstiger, kann aber organisatorisch und emotional überwältigend sein. Meist wird ein separater Raum in einem Lokal in Laufweite reserviert.
  • Einfaches Essen - Es wird nicht zum Festmahl geladen, sondern zum gemeinsamen Beisammensein, deshalb werden in der Regel nur leichte Speisen gereicht.

Trauerdrucksachen - Todesanzeige, Trauerkarten & Danksagung

Todesanzeige

Wenige Tage nach dem Sterbefall und sobald die Einzelheiten zur Beerdigung feststehen, sollte die Todes­anzeige von den nächsten Angehörigen in der entsprechenden Tages­zeitung geschalten werden. Neben der öffentlichen Anzeige des Todesfalls dient die Todesanzeige vor allem dazu, über Ort, Datum und Uhrzeit der Beerdigung zu informieren.

Zusätzlich kann sie einen Trauer­spruch, Trauerlyrik oder ein passendes Zitat enthalten sowie die Anschrift von Trauerhaus oder Bestatter zum Versenden von Trauerkarten, Kondolenz­schreiben oder Blumen­geschenken und gegebenenfalls den Hinweis auf Spendenkonten.

Klassischer­weise wird eine Todes­anzeige oben oder neben dem Text durch ein christliches Kreuz, eine Taube oder ein florales Muster verziert und von einem schwarzen Rand umrahmt. Zunehmend werden Todes­anzeigen auch moderner und mit ungewöhnlicheren Formaten gestaltet, um der Individualität des Verstorbenen und Angehörigen mehr Rechnung zu tragen.

Trauerkarte

Neben der klassischen Todes­anzeige in der Zeitung ist es wichtig, den Angehörigen und dem näheren Bekannten­kreis den Todesfall nochmals gesondert mitzuteilen und persönlich zur Beerdigung einzuladen. Dies erfolgt in der Regel durch gesonderte Trauerbriefe oder Trauerkarten, deren Umschläge mit einem speziell diesem Anlass vorbehaltenen, schwarzen Rand gekennzeichnet sind. Bei Aufmachung, Aufbau und Inhalt kann man sich beim Trauerbrief an der Todesanzeige orientieren. Alternativ kann auch einfach eine Kopie der Todesanzeige zusammen mit einem persönlichen Anschreiben und gegebenenfalls der ausdrücklichen Einladung zum Leichenschmaus versendet werden. Im Idealfall erhalten Trauergäste den Trauerbrief am gleichen Tag mit der Veröffentlichung der Todesanzeige.

Trauer­anzeige

Während die Todes­anzeige vor allem der öffentlichen Bekannt­machung von Todesnachricht und organisatorischen Aspekten dient, stehen bei der Trauer­anzeige die öffentliche Form des Gedenkens, die Würdigung des Verstorbenen, die Trauerbekundung und das Abschied­nehmen im Vordergrund.

Die Traueranzeige ist auch als Nachruf oder Erinnerungs­anzeige am sich jährenden Todestag sehr beliebt. Trauer­anzeigen werden von engen Freunden, Arbeits­kollegen oder Vereins­mitgliedern und je nach Stand des Verstorbenen auch von Unternehmen, Städten oder Gemeinden veröffentlicht.

Trauer­anzeigen eignen sich auch gut zur Danksagung, um sich öffentlich für die Kondolenz, Blumengeschenke und den Beistand zu bedanken.

Danksagung

Eine Danksagung sollte von den nächsten Angehörigen, die auch die Beisetzung organisiert haben, etwa drei bis vier Wochen nach der Beerdigung erfolgen, um sich für die erhaltenen Beileids­bekundungen, Beileidskarten, Blumen­geschenke und Kondolenz- oder Beerdigungs­besuche zu bedanken. Während bei der Einladung zur Trauerfeier, weil es schnell gehen muss, oft der Bestatter hilft, kann eine Danksagungskarte auch online selbst gestaltet werden. So kann der Dank für die Anteilnahme noch persönlicher zum Ausdruck gebracht werden.

Dank­sagungen können sowohl an Mitglieder der engeren wie der weiteren Trauer­gemeinde gerichtet sein und auch Seelsorger, Ärzte oder das Personal eines Kranken­hauses oder Pflegeheims umfassen. Auch kann man unmittelbar mit dem Ablauf der Beerdigung Betrauten danken, wie geistlichen oder weltlichen Trauer­rednern, Musikern oder auch dem Bestattungs­unternehmen.

In der Regel erfolgt die Danks­agung über Dank­sagungskarten oder einen Brief mit einem persönlichen Text oder einem passenden Spruch. Dankes­schreiben haben keine feste äußerliche oder inhaltliche Form und sollten möglichst individuell und persönlich sein.

Unterstützung durch Bestatter

Viele Bestatter bieten Hilfe bei der Erstellung von Trauerdrucksachen an und bieten Design­vorlagen, Textvorschläge und sogar Probedrucke. Sie können Anzeigen dann auch in Auftrag geben bzw. Drucksachen teilweise auch selbst herstellen.

Die Kosten hängen von Größe, Aufmachung und Anzahl der Worte ab sowie dem gewählten Medium.


Auf einen Blick: Bestattungsarten & Beerdigungsformen

Beerdigungs­rituale sind seit mindestens 50.000 Jahren archäologisch nachgewiesen und gehören mit zu den ältesten Ritualen der Menschheit. Naturgemäß waren sie dabei von Beginn an eng mit religiösen Vorstellungen verwoben. Bereits seit dem Altertum ist dokumentiert, dass Beerdigungs­zeremonien dann zunehmend auch durch Standes­denken und gesell­schaftliche Repräsentation beeinflusst wurden. Bedingt durch verschiedene religiöse und soziale Kontexte wurde so weltweit eine Vielzahl an Bestattungs­formen hervorgebracht.

Entwicklung und Wandel der Bestattungs­kultur

Die heutige Beerdigungs­praxis in Deutschland ist grundsätzlich christlich geprägt, basiert aber auch auf weltlichen Entwicklungen in den letzten Jahrhunderten. War es im Mittelalter Brauch, möglichst zentral und kirchennah beerdigt zu werden, wurden aus Platz- und Hygiene­gründen Bestattungen mehr und mehr an die Stadtränder verlagert. Hinzu kam ein durch die Aufklärung erstarkter Staat, der vermehrt Vorschriften und Regelungen zur Bestattung formulierte.

Durch die Industrialisierung setzten sich dann Tendenzen der Säkularisierung und Individuali­sierung weiter fort. Ein aufstrebendes Bürgertum imitierte in Ästhetik und Emotionalität zunehmend Trauer­rituale, die ursprünglich dem Adel vorenthalten waren. Gleichzeitig wurde die Gesellschaft von einer Welle allgemeiner Technisierung und Professionalisierung erfasst. Neben einem organisierten Friedhofs­wesen entstanden nun auch professionalisierte Bestatter. So traten Trauer­hallen und Krematorien als neue Orte der Trauer hinzu. Und nach der evangelischen ließ auch die katholische Kirche unter gewissen Vorbehalten vom Einäscherungs­verbot ab, was zu enormen Veränderungen im modernen Bestattungs­wesen führte.

Die Bestattungs­kultur in Deutschland befindet sich in einem starken Umbruch. Während noch vor 50 Jahren mehr als 80% der Menschen traditionell in einem Erdgrab beerdigt wurden, wird heute die Mehrheit der Verstorbenen eingeäschert - mit weiter steigender Tendenz. Und auch der Anteil der durch die Kirche durchgeführten Beerdigungen nimmt kontinuierlich ab, auch wenn kirchliche Trauerfeiern mit etwa 80 % weiterhin die Regel sind.

1 Erd- und Feuer­bestattung

Sarg vor Beerdigung

Es gibt im Grunde zwei Bestattungs­formen - die Erd­bestattung und die Feuer­bestattung. Die Erd­bestattung entspricht im engsten Sinne der traditionellen Beerdigung, bei der auch entsprechend religiöser Vorstellungen der Leichnam an die Erde übergeben wird. Bei der Erd­bestattung besteht Sargpflicht, und der Sarg muss in Deutschland immer auf einem Friedhof beigesetzt werden.

Bei der Feuer­bestattung erfolgt die Einäscherung des Verstorbenen in einem Krematorium. In Deutschland ist es vorgeschrieben, dass die Aschereste dann innerhalb einer bestimmten Frist entsprechend beigesetzt werden müssen. Für die Asche­beisetzung gibt es inzwischen viele alternative und auch neue Beisetzungs­möglichkeiten, je nachdem wie nach durchgeführter Kremation mit der Asche verfahren wird. Manche davon sind in Deutschland verbreitet und zulässig, für andere muss man den Weg ins Ausland gehen.

Möglichkeiten der Asche­beisetzung nach einer Feuerbestattung:

Friedhofsbeisetzung

Friedhofs­beisetzung - Die sterblichen Überreste werden regulär auf einem Friedhof beigesetzt. Dabei wird die Aschenkapsel oder Überurne in einem Urnenwahlgrab, Urnenreihen­grab oder einer Gemeinschafts­grabanlage beigesetzt oder auch in einem Wahlgrab, in dem auch Särge beigesetzt werden können. Beliebt ist auch die Beisetzung im Kolumbarium, Urnenstelen, Urnenwänden oder Urnenhainen.

Naturbestattung - Hierzu bieten immer mehr Friedhöfe Baum bestandene Flächen an, auf denen die Asche entweder verstreut oder in den Wurzeln eines Baumes beigesetzt werden kann. Alternativ gibt es auch spezielle Bestattungs­wälder wie den Ruheforst oder Friedwald, wo die Urne entweder anonym im Wald oder in den Wurzeln eines Einzelbaums, Familien- oder Gemeinschafts­baums beigesetzt wird.

Für die freie Verstreuung der Asche in der Natur wie bei der Alm­wiesenbestattung oder die Beigabe der Asche in die Erde eines Baum­setzlings (Tree of Life) muss die Asche hingegen ins Ausland verbracht werden, da dies auf deutschem Boden in den meisten Bundes­ländern nicht erlaubt ist.

Seebestattung

Seebestattung - Bei dieser Form der Beisetzung werden die Aschereste einer See­bestattungs­reederei übergeben, die diese dann in einer speziellen wasser­löslichen Urne in dafür vorgesehenen See­gebieten dem Meer übergibt. Die See­bestattung kann komplett anonym erfolgen oder von einer Trauer­feier an Bord begleitet sein mit genauer Aufzeichnung der Koordinaten der Beisetzungs­stelle.

Diamantbestattung

Diamantbestattung - Bei der Diamant- oder auch Edel­stein­bestattung wird ein kleiner Teil der Asche durch ein besonderes Verfahren in einen Diamanten komprimiert. Dabei wird der zurückbleibende Kohlenstoff isoliert und unter hohem Druck und Temperatur zu Graphit konzentriert. Unter Zuführung eines Diamant­kristalls entsteht auf diese Weise über mehrere Wochen ein Diamant, der klar und durchsichtig ist, gegebenenfalls mit Stich ins dunkelblaue. Möglich ist je nach Verfahren auch die Herstellung von Saphiren oder Rubinen in unterschiedlichen Farben mit individuellen Einschlüssen und Maserungen. Der entstandene Schmuckstein kann dann entsprechend verarbeitet werden. Die Diamant­bestattung kostet etwa 2.000€ - 4.000€, hinzu kommen die regulären Beisetzungs­kosten für den nicht verwendeten Teil der Asche. Diamant- und Edelstein­bestattungen verstoßen gegen geltendes Bestattungs­recht in Deutschland und müssen daher im Ausland vorgenommen werden.

Weltraumbestattung

Weltraumbestattung - Bei der Weltraum­bestattung wird ein in der Regel verschwindend kleiner, symbolischer Teil der Aschereste in den Weltraum gebracht. Dazu wird eine kleine Kapsel mit der Asche bei konventionellen Raketenstarts angehängt und in einer bestimmten Höhe gelöst. Der Abwurf kann suborbital in etwa 100km Höhe erfolgen, aber auch im tieferen Orbit. Prinzipiell ist es auch möglich die kleine Urne über die Erdumlaufbahn auf den Mond oder darüber hinaus zu stoßen. Je weiter im Weltraum das Ausklinken der Kapsel erfolgt, umso teurer wird es. Dazu kommen die regulären Bestattungs­kosten für den restlichen, großen Teil an Asche, der traditionell beigesetzt werden muss. Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen ist die Weltraum­bestattung in Deutschland nicht möglich und setzt daher eine Überführung der Urne ins Ausland voraus.

Anonyme Beerdigung

Bei einer anonymen Beerdigung ist die Grabes­stelle namentlich nicht gekenn­zeichnet, und die Beisetzung findet ohne die Anwesenheit von Hinter­bliebenen statt: Ort und Zeit der Beerdigung sind nicht öffentlich bekannt.

Solche anonymen Urnen­haine oder "grüne Wiesen", wo Urnen -in seltenen Fällen auch Särge- anonym und ohne Namens­nennung beigesetzt werden, gibt es auf den meisten Friedhöfen.

Bei der teil- oder auch halb­anonymen Beerdigung erinnert manchmal eine gemeinsame Namens­plakette an alle dort ohne Feier Beigesetzten. Alternativ kann die Bestattung teilweise öffentlich erfolgen, so dass zumindest den nahen Angehörigen die dann nicht gekenn­zeichnete Grabesstelle bekannt ist.

Grund für eine anonyme Bestattung sind oft wirtschaftliche Überlegungen. Allerdings kann es für Angehörige problematisch sein, keinen festen Ort zum Trauern zu haben. Erwägen Sie dann andere günstige Beisetzungs­möglichkeiten mit pflegefreier, an die Person gebundener und gekenn­zeichneter Grabstätte.

2 Kryonik (Einfrieren des Körpers)

Die Kryonik ist keine Bestattungsart im eigentlichen Sinne. Nachdem der Körper für klinisch tot erklärt wurde, wird durch fortwährende künstliche Beatmung und Herzdruck­massage versucht, Gehirn und Gewebe weiter mit Sauerstoff zu versorgen und zu erhalten. Gleichzeitig wird der Körper in Eiswasser gekühlt zu einem Kryogenik­zentrum gebracht. Dort werden körpereigene Flüssigkeiten abgeleitet, Vitamin-E und gerinnungs­hemmende Mittel verabreicht und das Blut durch eine Art Frost­schutzmittel auf Glycerin-Basis ersetzt. Zum Schluss wird der Körper schrittweise auf bis zu -196°C heruntergekühlt und dann professionell verwahrt.

Mit diesem Verfahren ist die Hoffnung verbunden, eines Tages wieder aufgetaut zu werden und weiterleben zu können. Die Kryostase ist mit bis zu 200.000€ sehr teuer, wissenschaftlich umstritten und in Deutschland aus rechtlichem Gründen nicht ohne weiteres möglich.

3 Körperspende

Anstatt sich im Sterbefall direkt bestatten zu lassen, kann man seinen Körper auch der Wissenschaft zur Verfügung stellen. Körperspenden helfen in Forschung und Lehre Zusammenhänge von Körper und Organen besser zu verstehen und ermöglichen die Erprobung neuer medizinischer Eingriffe.

Eine Körper­spende muss zu Lebzeiten aktiv und persönlich verfügt werden und kann dann auch jederzeit ohne Angabe von Gründen noch widerrufen werden. Die erklärte Spende seines Körpers an ein medizinisches Institut ist meist erst ab dem 50. oder 60. Lebensjahr möglich.

Da der Leichnam bei Eintritt des Todes zur bestmöglichen Erhaltung zügig überführt werden muss, sollten Sie sich bei Interesse an eine Universitäts­klinik oder ein medizinisches Institut in Ihrer Nähe wenden. Meist gilt bei der Körperspende ein Einzugs­bereich von maximal 100km. Gut zu Wissen: Die Organ­spende hat im Sterbefall Vorrang vor der Körperspende.

Nach etwa 2-3 Jahren Verwendung in der Präparation wird der Körper dann ordnungsgemäß und würdig per Feuer­bestattung bestattet. Die Beisetzung der Aschereste kann je nach Institut in einem instituts­eigenen - meist anonymen - Grab erfolgen, gegen Eigen­beteiligung kann die Urne aber oft auch zur Beisetzung ins Familien­grab überführt werden.

Umweltgerechtere Bestattungsarten

Als Alternative zur traditionellen Erd- und Feuer­bestattung gibt es die Kompostierung und die alkalische Hydrolyse. Beide Bestattungs­arten sind in Deutschland allerdings noch nicht zugelassen:

  • Menschliche Kompostierung
    Bei diesem in den USA bereits angewandten Kompostierungs­prozess, der sogenannten natürlichen organischen Reduzierung, entstehen aus einem Leichnam innerhalb von 30 Tagen etwa 0,8 Kubikmeter Komposterde. Der Leichnam wird dabei in einem speziellen Stahl­container zusammen mit beigefügten Hack­schnitzeln, Klee und Heu unter kontrollierten Bedingungen durch besondere Mikroben vollständig und natürlich zersetzt. Es bleiben weder Zähne noch Knochen zurück.
  • Diese Art der Bestattung beschleunigt durch die Zugabe von Sauerstoff unter optimierten Bedingungen den natürlichen Kompostierungs­effekt, den ein ohne Sarg in der Erde beigesetzter Körper nach sehr langer Zeit auch selbst erreichen würde.
  • Alkalische Hydrolyse
    Bei der alkalischen Hydrolyse wird der Leichnam in einem Druckbehälter aus Edelstahl durch eine konzentrierte Lauge innerhalb von etwa 4 Stunden zersetzt. Zurück bleibt eine durchsichtige, braune und sterile Flüssigkeit sowie feste Knochenreste, die getrocknet und zu weißer Asche gemahlen werden. Die Asche wird dann ähnlich wie nach einer Feuer­bestattung entsprechend beigesetzt.

Beerdigungs­kosten - Bestatter, Friedhof, Trauerfeier & mehr

Ob eine klassische Bestattung teuer oder günstig ist, hängt entgegen der allgemeinen Vorstellung weniger davon ab, ob man einen einfachen oder luxuriösen Rahmen wählt. Vielmehr ergeben sich die größten Kosten­unterschiede durch die Wahl der Bestattungsart - also Erdbestattung (Beerdigung im Sarg) oder Feuer­bestattung (Einäscherung)-, sowie durch die Form der Beisetzung - also im Erdgrab, Urnengrab oder Natur­bestattung auf See oder im Wald- und durch den Wohnort aufgrund erheblicher Unterschiede in den Friedhofs­gebühren.

So kann eine festliche See­bestattung mit großer Trauerfeier an Bord deutlich günstiger sein als eine einfache Erdbestattung in Bonn, wo Friedhofs­kosten ganz besonders hoch sind.

Mit diesen Kosten sollten Sie rechnen

Bestatter­leistungen - Nur etwa ein Drittel der Beerdigungs­kosten fällt für echte Eigenleistungen beim Bestattungs­unternehmen an wie die Überführung des Verstorbenen vom Sterbeort und zum Ort der Beisetzung, die hygienische Versorgung und die Aufbahrung. Andere Kosten werden vom Bestatter lediglich weiterberechnet, wie z.B. Gebühren für Formalitäten, Behörden­gänge, Trauer­anzeigen oder Krematorium.

Friedhofsgebühren - In Deutschland gilt Bestattungs- und Friedhofs­pflicht. Je nach Region sind hier die Kosten­unter­schiede extrem. Urnengräber sind günstiger als Erdgräber. Alternativ bietet sich auch eine Wald­bestattung in speziellen Friedwäldern oder Ruheforsten an. Bei einer Seebestattung entfallen die Friedhofs­gebühren.

Trauerfeier - Umfang und Aufwand der Feierlich­keiten mit Leichenschmaus, Blumen, Trauerredner und musikalischer Begleitung bestimmen hier den individuellen Kostenrahmen.

Kosten für Grabstein & Grabpflege - Oft werden die hohen Folgekosten großer Erdgräber unterschätzt. Eine Dauer­grabpflege über 20 Jahre summiert sich schnell auf mehrere tausend Euro und je größer das Grab umso teurer auch ein adäquater Grabstein. Welche Rechten und Pflichten beim Friedhofs­grab gelten, viele Tipps für pflege­leichte Grabstätten, Anbieter und Kosten für die Dauergrab­pflege und alles, was Sie zur Grabpflege wissen sollten finden Sie auf der Spezialseite zum Thema Grabpflege

Spar­möglichkeiten

  • Günstige Bestattungsart wählen - Eine Feuer­bestattung ist günstiger als die Erdbestattung im Wahlgrab. Auch die Art der Asche­beisetzung zählt: Eine Beisetzung der Asche auf See oder im Wald ist preiswerter als im Urnengrab.
  • Pflegefreie Grabstätte wählen - Es muss nicht gleich die Seebestattung sein: Die Urnen­beisetzung im Kolumbarium oder gemeinschafts­gepflegten Grabanlage bieten eine würdige und zugleich günstigere Grabstätte als das Einzelgrab.
  • Eigenleistungen erbringen - Bringen Sie sich bei Organisation und Durchführung von Beisetzung, Trauerfeier & Leichenschmaus selbst mit ein, dann können Kosten von externen Dienst­leistungen gespart werden.
  • Preise vergleichen & verhandeln - Es ist nicht pietätlos mehrere Angebote von Bestattern einzuholen oder zu einzelnen Kosten­positionen zu verhandeln.

Beerdigungskosten-Rechner

Mit dem Bestattungskosten-Rechner können Sie unverbindlich Beerdigungs­kosten berechnen und bekommen einen Überblick zu den wichtigsten Kostentreibern und Spar­möglichkeiten. Oder Sie wenden sich für einen verbindlichen Kosten­voranschlag vor Ort an einen Bestatter Ihres Vertrauens.


Vorsorgen und Angehörige schützen

Couple

Eine Beerdigung ist für viele Angehörige nicht nur emotional überwältigend, sondern kann auch eine große organisatorische und finanzielle Last sein. Es ist daher hilfreich und sinnvoll, für den eigenen Tod vorzusorgen und sich frühzeitig mit Fragen der Finanzierung und Organisation der eigenen Bestattung zu beschäftigen.

Eigene Beerdigung planen

Im Sterbefall sind nahe Angehörige gesetzlich zur Organisation und Durchführung der Bestattung verpflichtet und müssen sich dabei nach dem mutmaß­lichen Willen des Verstorbenen richten. Es ist dann oft eine große Entlastung, wenn Sie die eigene Beerdigung im Vorfeld planen und den Angehörigen wichtige Entscheidungen abnehmen. Auch ohne enge Angehörige stellt man so sicher, dass die eigene Beerdigung würdig und nach eigenen Vorstellungen verläuft. Um die eigene Beerdigung zu planen bieten sich die Bestattungs­verfügung und der Bestattungs­vorsorge­vertrag an:

Bestattungs­verfügung
Die Bestattungs­verfügung ist ein Dokument, in dem Sie Ihre Wünsche und Vor­stellungen aufschreiben und wichtige Eckpunkte zur Beerdigung festlegen. Dies kann die Bestattungsart, den Beisetzungsort sowie auf Wunsch auch Details zur Trauerfeier oder die Grabpflege betreffen. Sie entscheiden frei, wie detailliert und umfangreich Ihre Vorgaben sind. Bestattungsverfügung Muster

Bestattungs­vorsorge­vertrag
Mit einem Bestattungs­vorsorge­vertrag beauftragen Sie bereits zu Lebzeiten verbindlich einen Bestatter mit der Durch­führung Ihrer zukünftigen Bestattung. Der Vertrag beinhaltet alle Details zur Beerdigung, eine detaillierte Kosten­aufstellung sowie meist auch finanzielle Vorkehrungen zur Bezahlung der voraus­sichtlichen Beerdigungs­kosten. Bestatter finden

TIPP: Wenn Sie finanziell nicht vorsorgen, weil genügend Erbmasse vorhanden ist bedenken Sie, dass Angehörige oft nicht direkt auf Konten oder Depots des Verstorbenen zugreifen können. Überlegen Sie gegebenenfalls, eine Bank­vollmacht zu erteilen, die über den Tod hinaus gilt.

Finanziell Vorsorgen

Eine würdige Beerdigung kann teuer sein. Um diese letzte Rechnung zu Lebzeiten noch selbst zu begleichen, gibt es mehrere Möglich­keiten: das Treuhand­konto, die Sterbe­geld­versicherung oder das Sterbegeld-Konto:

Treuhandkonto
Wenn Sie beim Bestatter einen Vorsorge­vertrag abschließen und die Rechnung im Vorfeld begleichen wollen, können Sie das Geld auf ein Treuhand­konto einzahlen. Treuhand­konten sind im Grunde einfache Sparkonten. Sie werden von Bestatter­verbänden, aber auch individuell von Bestattern angeboten. Kosten, Sicherheit und Bedingungen hängen vom jeweiligen Treu­händer ab, und die Verzinsung ist entsprechend gering.

Sterbegeld­versicherung
Eine Sterbe­versicherung dient der individuellen, finanziellen Vorsorge zur Begleichung der Bestattungs­kosten. Sie entscheiden frei, wer die Auszahlung erhalten soll. Ein Abschluss ist mit oder ohne Gesundheits­fragen und bis 90 Jahre möglich - selbst für Pflege­bedürftige oder betreute Personen. Hier finden Sie Test­ergebnisse & wichtige Tipps für die beste Sterbe­geld­versicherung je nach Alter. Anbieter vergleichen

Sterbegeld-Konto
Zur Absicherung eines Vorsorge­vertrags beim Bestatter ist das Sterbegeld-Konto heute erste Wahl. Es ist so einfach und sicher wie ein Treu­hand­konto, mit allen Vorzügen des Sterbegelds. Sterbegeld-Konten nutzen die Vorteile und attraktive Verzinsung einer Sterbe­geld­versicherung mit Einmal­zahlung - ohne dass Sie sich um Antrag, Verwaltung oder Abwicklung mit dem Versicherer kümmern müssen. Sterbegeld-Konto

TIPP: Hinterlegen Sie wichtige Dokumente für den Sterbefall am besten beim Familien­stammbuch, damit die Dokumente zeitnah zur Verfügung stehen.


Beerdigung, Bestattung oder Beisetzung - Was ist der Unterschied?

Einzelne Blume für die Beerdigung

Im Rahmen eines Todes­falls werden vier Begriffe meist synonym genutzt, obwohl sie leicht abweichende Bedeutungen haben: dies sind Bestattung, Beerdigung, Beisetzung und Begräbnis.

Bestattung ist dabei der weit gefasste Ober­begriff und bezieht sich vor allem auf die mögliche Bestattungsart eines Verstorbenen: einerseits die Erd­bestattung (wenn der Leichnam als Körper beigesetzt wird) und andererseits die Feuer­bestattung (wenn der Leichnam verbrannt und dann als Asche beigesetzt wird).

Beisetzung wiederum ist die Handlung der Verbringung der sterblichen Überreste -sei es als Körper oder Asche- an ihren letzten Ruheort. Handelt es sich um Asche in einer Urne, kann dies auf See, im Wald, in einem Kolumbarium, einer Urnenstele oder im traditionellen Erd­urnengrab erfolgen. Im Gegen­satz zur Urne wird ein Körper in der Regel im Erdgrab beigesetzt.

Und nur wenn die sterblichen Überreste in der Erde beigesetzt werden, kann man genau genommen von "Beerdigung" sprechen, in Abgrenzung von zum Beispiel einer Beisetzung auf See. Ebenso ist dann ein Begräbnis entsprechend eine Beisetzung im Grab, und zwar nicht nur in der Erde, sondern zum Beispiel auch in einer Gruft.

Da im allgemeinen Sprach­gebrauch die Begriffe jedoch oft synonym verwendet werden, erfolgt auch auf unseren Seiten oft keine semantisch korrekte Verwendung.


Häufige Fragen

Theoretisch kann eine Beerdigung auch ohne Bestatter durchgeführt werden. Lediglich für die Aufbewahrung und zum Transport des Leichnams vom Sterbeort zum Friedhof oder Krematorium in einem Bestattungs­kraftwagen muss zwingend ein Bestatter beauftragt werden, eine Überführung darf nicht in privaten Fahrzeugen erfolgen.
Eine Beerdigung erfordert jedoch eine aufwändige Planung und Organisation, bei der zudem zahlreiche gesetzliche Fristen und Pflichten zu beachten sind. Ein erfahrener, kompetenter Bestatter kann deshalb eine wertvolle, unent­behrliche Stütze sein und entscheidend zum Gelingen eines würdevollen Abschieds beitragen.
Ja. Die offene Aufbahrung zu Hause kann sogar einen wichtigen Beitrag dazu leisten, in der Familie Abschied zu nehmen, loszulassen und den Tod zu begreifen und zu akzeptieren.
Wichtig ist, dass die Aufbahrung durch einen ausgebildeten und erfahrenen Bestatter durchgeführt wird. Er achtet dabei auf die Einhaltung geltender Vorschriften des Gesundheitsamts und der Friedhof­satzung und richtet den Verstorbenen so sorgfältig her, dass der letzte Anblick für die Angehörigen in guter Erinnerung bleibt. Gut zu Wissen: Erfolgte der Sterbefall außer Haus -z.B. in einem Krankenhaus-, dann ist die Rück­überführung nach Hause zum Zweck der Abschiednahme möglich und auch rechtlich zulässig. Fragen Sie in einem solchen Fall gezielt nach einer häuslichen Aufbahrung.
Bei einer echten anonymen Bestattung sind weder der genaue Ort der Beisetzung gekennzeichnet, noch findet die Beisetzung unter der Anwesenheit von Hinterbliebenen statt. Dann ist tatsächlich höchstens der ungefähre Ort bekannt, wie zum Beispiel eine bestimmte Rasenfläche oder der Urnenhain, wo auf dem Friedhof anonyme Urnen­beisetzungen durchgeführt werden. Bei der halbanonymen oder teil­anonymen Beerdigung kann gegebenenfalls eine Namens­plakette an alle auf dem anonymen Gräberfeld beigesetzte Menschen erinnern. Oder die Beerdigungs­zeremonie fand in Anwesenheit der Angehörigen statt, die sich dann die ungekenn­zeichnete Grabstelle entsprechend merken können.
Beim Tod eines nahen Angehörigen wie Partner, Eltern, Geschwister oder Kind muss kein regulärer Urlaub genommen werden, sondern es besteht nach §616 BGB Anspruch auf Sonderurlaub. Der Sonderurlaub kann allerdings arbeits­vertraglich ausgeschlossen werden. In der Regel besteht Anspruch auf zwei Tage, jeweils einen Tag am Todestag und einen Tag zur Beerdigung. In Absprache mit dem Arbeitgeber kann man auch gegebenen­falls zusätzlich unbezahlten Sonderurlaub nehmen.
Eigentlich ist es üblich, dass die Einäscherung und dann Beisetzung der Urne mit -manchmal auch großem- zeitlichen Abstand an verschiedenen Tagen erfolgen. Die Angehörigen können dann entscheiden, ob die Trauerfeier zur Einäscherung oder erst zur Beisetzung der Urne erfolgt.
Zunehmend ist es jedoch auch möglich, die Einäscherung und Beisetzung noch am gleichen Tag stattfinden zu lassen. Dies wird vereinzelt von Bestattern mit eigenen Trauerhallen und Kremations­vorrichtungen angeboten. Hierbei sollten jedoch mindestens drei Stunden Wartezeit eingeplant werden, da nach der Verabschiedung und der anschließenden Einäscherung die Asche einige Zeit abkühlen muss. Der Bestatter verbringt dann im Anschluss die Urne auf den Friedhof zur Beisetzung noch am gleichen Tag.